Modul 11 – Lenins Imperialismustheorie

Der Weltkrieg und der Verrat der Führung der Arbeiterbewegung warfen die Frage nach den Ursachen und der Analyse des Kapitalismus mit Wucht auf. In die bereits entstandene Imperialismusdiskussion schaltete sich Lenin mit einer sowohl theoretischen als auch agitatorischen Schrift ein, die bis heute wichtiger Bezugspunkt und zugleich umstritten ist. Das Modul behandelt, in welcher Debatte die Schrift entstand, welche anderen Analysen es gab und was die wichtigsten Inhalte sind. Wir reißen an, welche Diskussionen auf Lenins Schrift folgten.

März 2025

01.03.2026 – 29.03.2026

Vorlesung: 01.03.2026

Modulbeschreibung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts trat der Kapitalismus in eine neue Entwicklungsphase ein: den Imperialismus. Gekennzeichnet durch die Monopolisierung der Wirtschaft, die Verschmelzung von Bank- und Industriekapital zum Finanzkapital sowie die Neuaufteilung der Welt unter den Großmächten, führte diese Epoche zu verschärften internationalen Rivalitäten und schließlich zum Ersten Weltkrieg. Für die Arbeiterbewegung stellte sich die zentrale Frage: Wie auf diesen Krieg reagieren – im Sinne der „Vaterlandsverteidigung“ oder mit dem Ziel, ihn in eine Revolution zu verwandeln?

In dieser Situation verfasste Lenin 1916 Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus (veröffentlicht 1917). Er knüpfte an Hinweise von Marx und Engels auf die zunehmende Konzentration des Kapitals sowie an zeitgenössische Arbeiten von Hobson, Hilferding und Luxemburg an. Gleichzeitig setzte er sich mit den Auffassungen anderer Strömungen auseinander – von Kautskys „Ultraimperialismus“ bis zu Hilferdings Vorstellung eines „Generalkartells“.

Lenin beschrieb den Imperialismus nicht als Abweichung, sondern als notwendiges Stadium des Kapitalismus – und als „Vorabend der sozialen Revolution des Proletariats“. Er verband diese Analyse mit einer neuen strategischen Überlegung: Der Sozialismus könne zunächst in einem einzelnen kapitalistischen Land siegen, ohne auf einen gleichzeitigen Umsturz in allen Ländern angewiesen zu sein.

Das Modul ordnet Lenins Schrift in den historischen Kontext des Ersten Weltkriegs und der Spaltung der internationalen Arbeiterbewegung ein. Es stellt die theoretischen Vorarbeiten und Debatten um den Imperialismus-Begriff vor und beleuchtet, wie Lenins Analyse zeitgenössisch in Russland, Deutschland und international aufgenommen wurde.

Vorlesung

Hier verlinken wir die Vorlesung, sobald sie bei YouTube online ist.

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Vorlesung: 04.03.2026

Literatur

Hier veröffentlichen wir in Kürze die zu lesende Literatur für die einzelnen Wochen dieses Modul.

Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.