Modul 4 – Das Kapital
In Auseinandersetzung mit bürgerlichen und opportunistischen Kräften, die nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 wieder großen Einfluss auf die Arbeiterbewegung erlangt haben, widmet Marx seine Tätigkeit der Ausarbeitung einer ökonomischen Theorie des Kapitalismus, die der Arbeiterklasse als Werkzeug im Klassenkampf dienen soll. Das vorläufige Ergebnis seiner Arbeit stellt 1867 die Veröffentlichung des ersten Bands des Kapitals dar.
Von Beginn an gibt es verschiedene Interpretationen und Versuche der Umdeutung des „Kapitals“. Insbesondere der revolutionäre Gehalt der Arbeitswerttheorie wird immer wieder angegriffen. Die Auseinandersetzung um die Lesart des Kapitals hält bis heute an.
Juni/Juli 2025
08.06.2025 – 10.08.2025
Vorlesung 1: 08.06.2025
Vorlesung 2: 06.07.2025
Modulbeschreibung
Das Hauptwerk von Karl Marx übt einen starken Einfluss auf die Arbeiterbewegung aus und legt ihr ein wichtiges Instrument in die Hände, da es den Mechanismus der kapitalistischen Ausbeutung aufdeckt und dadurch ermöglicht, jede Rechtfertigung oder Verschleierung dieser Ausbeutung zu bekämpfen.
Marx enthüllt im „Kapital“ die Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Produktionsweise und zeigt, dass sie sich in unlösbare Widersprüche verstrickt, die sich in massiven Krisen und der Notwendigkeit der verstärkten Ausbeutung manifestieren. Das Werk enthält sowohl theoretische Aspekte als auch historische Analysen, die untrennbar miteinander verbunden sind.
In „Das Kapital“ fließen verschiedene Schriften von Marx zu einer umfassenden wissenschaftlichen Erklärung des Kapitalismus zusammen. Bereits während der Revolution von 1848/49 veröffentlicht Marx die Schrift „Lohnarbeit und Kapital“, in der er zum ersten Mal die Grundlage der Klassenherrschaft der Bourgeoisie erklärt. Das Verständnis der Arbeiter über ihre Lage in der Gesellschaft und im Produktionsprozess ist entscheidend, um den Bruch mit den opportunistischen bürgerlichen Kräften voranzutreiben und die Schaffung einer eigenständigen Partei des Proletariats zu fördern. Dies wird umso dringlicher, als mit der rasanten Entwicklung des Kapitalismus in den 50er Jahren das Proletariat sowie seine gewerkschaftliche Organisierung und seine Arbeitskämpfe eine immer zentralere Bedeutung gewinnen.
In ständiger Auseinandersetzung mit bürgerlichen und opportunistischen Kräften, die nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 wieder großen Einfluss auf die Arbeiterbewegung erlangt haben, widmet Marx seine Haupttätigkeit der Ausarbeitung einer ökonomischen Theorie des Kapitalismus, die der Arbeiterklasse als Werkzeug im Klassenkampf dienen soll. Das vorläufige Ergebnis seiner Arbeit stellt 1867 die Veröffentlichung des ersten Bands des Kapitals dar. Ein zweiter und dritter Band sollen nach seinem Tod folgen.
Die erste Hälfte des Moduls wird sich mit den wichtigsten Erkenntnissen aus dem „Kapital“ befassen, insbesondere damit, wie die Ausbeutung der Arbeiter funktioniert – die Mehrwerttheorie und das Gesetz der kapitalistischen Akkumulation. Wir wollen einen Blick auf Marx‘ Analyse der Entwicklung des Kapitalismus werfen- von der Manufaktur bis zur immer stärkeren Konzentration und Zentralisation des Kapitals in Riesenbetrieben. Im zweiten Teil werden wir den revolutionären Gehalt des Werks aus seiner Entstehungsgeschichte nachvollziehen, denn der Sieg der Arbeiterklasse über ihre Ausbeuter war die Motivation von Marx für die umfangreiche Analyse des Ausbeutersystems.
Die Module sollen die Möglichkeit geben, die wichtigsten Erkenntnisse des Werks zu verstehen, ergänzt durch Sekundärliteratur.
Von Beginn an gibt es verschiedene Interpretationen und auch Versuche der Umdeutung des „Kapitals“, insbesondere der revolutionäre Gehalt der Arbeitswerttheorie wird immer wieder angegriffen. Andere versuchen, aus den von Marx durch konkrete historische Untersuchungen entwickelten Begriffen ein abstraktes System zu erschaffen, das keinen historischen Bezug hat und diesen sogar ablehnt. Wieder andere streben danach, den revolutionären Inhalt zu entkernen und die Grundlage für den Reformismus zu legen. Die Auseinandersetzung um die Lesart des Kapitals hält bis heute an.
Im zweiten Teil des Moduls werfen wir einen groben Blick auf die wichtigsten Auseinandersetzungen um die Arbeitswerttheorie und andere zentrale theoretische Erkenntnisse des Kapitals, bis hin zu der in „antideutschen“ Kreisen verbreiteten „Wertkritik“.
Vorlesung
Hier verlinken wir die Vorlesungen, sobald sie bei YouTube online ist.
Hier verlinken wir die Skripte zu den Vorlesungen, sobald diese gehalten wurden.
Vorlesung 2: 06.07.2025
Literatur
Hier veröffentlichen wir in Kürze die zu lesende Literatur für die einzelnen Wochen dieses Modul.
Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.