Modul 8 – Der Opportunismus wird zur Kraft

Bismarck konnte die Arbeiterbewegung nicht besiegen, sie wurde zu einem dauerhaften politischen Faktor. Mit der Entstehung der imperialistischen Phase sollten zumindest Teile der Arbeiterklasse zur Unterstützung der Staatspolitik gewonnen werden, für diese gibt es Verbesserungen. Der Opportunismus entsteht als Kraft und führt zu zentralen Auseinandersetzungen, deren Inhalte und Ursprünge wir verstehen wollen. Im Zentrum stehen neben den Entwicklungen der deutschen Arbeiterbewegung, die der russischen, die spätestens mit der Revolution von 1905 ins Zentrum der internationalen Arbeiterbewegung rückt.

November 2025

16.11.2025 – 13.12.2025

Vorlesung: 16.11.2025

Modulbeschreibung

Die Zeit von 1895 bis 1913 war für die deutsche und internationale Arbeiterbewegung eine Phase tiefgreifender Veränderungen. Im Deutschen Reich setzte sich die kapitalistische Produktionsweise endgültig durch. Gleichzeitig trat der Kapitalismus weltweit in eine neue Entwicklungsstufe ein: den Imperialismus. Diese Phase brachte nicht nur verschärfte Formen des Klassenkampfes mit sich, sondern auch neue Erscheinungen des Opportunismus. Während die kleinbürgerlichen Strömungen des utopischen Sozialismus überwunden waren, führten die steigenden Profite aus Monopolen und Kolonien zu einer Integration von Teilen der Arbeiterklasse in die politischen Interessen des Monopolkapitals.

Das Deutsche Reich verfolgte in dieser Zeit offen den Anspruch auf einen „Platz an der Sonne“. Koloniale Expansion, der Aufbau einer Kriegsflotte und die Militarisierung der Gesellschaft waren Ausdruck eines Großmachtstrebens, das auf einen künftigen Krieg vorbereitete – wirtschaftlich, militärisch, politisch und ideologisch.

Parallel dazu blieb Russland ein überwiegend feudaler Staat. Die kapitalistische Entwicklung erfasste nur wenige Industriezentren, in denen sich jedoch rasch eine kampfstarke Arbeiterbewegung herausbildete. Diese wurde zwar massiv bekämpft, übte aber spürbaren Einfluss auf die deutsche und internationale Bewegung aus.

Das Modul widmet sich besonders der wachsenden Kluft zwischen revolutionären und opportunistischen Strömungen innerhalb der deutschen Sozialdemokratie. Es untersucht, wie Reformpolitik, soziale Zugeständnisse und internationale Entwicklungen das Selbstverständnis der Arbeiterbewegung prägten – und wie sich diese unter den Bedingungen des Imperialismus auf die kommenden Auseinandersetzungen vorbereitete.

Vorlesung

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Vorlesung: 16.11.2025

Literatur

Hier veröffentlichen wir in Kürze die zu lesende Literatur für die einzelnen Wochen dieses Modul.

Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.