Kategorie: Semester1

  • Modul 4 – Das Kapital

    Modul 4 – Das Kapital

    Modul 4 – Das Kapital

    In Auseinandersetzung mit bürgerlichen und opportunistischen Kräften, die nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 wieder großen Einfluss auf die Arbeiterbewegung erlangt haben, widmet Marx seine Tätigkeit der Ausarbeitung einer ökonomischen Theorie des Kapitalismus, die der Arbeiterklasse als Werkzeug im Klassenkampf dienen soll. Das vorläufige Ergebnis seiner Arbeit stellt 1867 die Veröffentlichung des ersten Bands des Kapitals dar.

    Von Beginn an gibt es verschiedene Interpretationen und Versuche der Umdeutung des „Kapitals“. Insbesondere der revolutionäre Gehalt der Arbeitswerttheorie wird immer wieder angegriffen. Die Auseinandersetzung um die Lesart des Kapitals hält bis heute an.

    Juni/Juli 2025

    08.06.2025 – 10.08.2025

    Vorlesung 1: 08.06.2025

    Vorlesung 2: 06.07.2025

    Modulbeschreibung

    Das Hauptwerk von Karl Marx übt einen starken Einfluss auf die Arbeiterbewegung aus und legt ihr ein wichtiges Instrument in die Hände, da es den Mechanismus der kapitalistischen Ausbeutung aufdeckt und dadurch ermöglicht, jede Rechtfertigung oder Verschleierung dieser Ausbeutung zu bekämpfen.

    Marx enthüllt im „Kapital“ die Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Produktionsweise und zeigt, dass sie sich in unlösbare Widersprüche verstrickt, die sich in massiven Krisen und der Notwendigkeit der verstärkten Ausbeutung manifestieren. Das Werk enthält sowohl theoretische Aspekte als auch historische Analysen, die untrennbar miteinander verbunden sind.

    In „Das Kapital“ fließen verschiedene Schriften von Marx zu einer umfassenden wissenschaftlichen Erklärung des Kapitalismus zusammen. Bereits während der Revolution von 1848/49 veröffentlicht Marx die Schrift „Lohnarbeit und Kapital“, in der er zum ersten Mal die Grundlage der Klassenherrschaft der Bourgeoisie erklärt. Das Verständnis der Arbeiter über ihre Lage in der Gesellschaft und im Produktionsprozess ist entscheidend, um den Bruch mit den opportunistischen bürgerlichen Kräften voranzutreiben und die Schaffung einer eigenständigen Partei des Proletariats zu fördern. Dies wird umso dringlicher, als mit der rasanten Entwicklung des Kapitalismus in den 50er Jahren das Proletariat sowie seine gewerkschaftliche Organisierung und seine Arbeitskämpfe eine immer zentralere Bedeutung gewinnen.

    In ständiger Auseinandersetzung mit bürgerlichen und opportunistischen Kräften, die nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 wieder großen Einfluss auf die Arbeiterbewegung erlangt haben, widmet Marx seine Haupttätigkeit der Ausarbeitung einer ökonomischen Theorie des Kapitalismus, die der Arbeiterklasse als Werkzeug im Klassenkampf dienen soll. Das vorläufige Ergebnis seiner Arbeit stellt 1867 die Veröffentlichung des ersten Bands des Kapitals dar. Ein zweiter und dritter Band sollen nach seinem Tod folgen.

    Die erste Hälfte des Moduls wird sich mit den wichtigsten Erkenntnissen aus dem „Kapital“ befassen, insbesondere damit, wie die Ausbeutung der Arbeiter funktioniert – die Mehrwerttheorie und das Gesetz der kapitalistischen Akkumulation. Wir wollen einen Blick auf Marx‘ Analyse der Entwicklung des Kapitalismus werfen- von der Manufaktur bis zur immer stärkeren Konzentration und Zentralisation des Kapitals in Riesenbetrieben. Im zweiten Teil werden wir den revolutionären Gehalt des Werks aus seiner Entstehungsgeschichte nachvollziehen, denn der Sieg der Arbeiterklasse über ihre Ausbeuter war die Motivation von Marx für die umfangreiche Analyse des Ausbeutersystems.

    Die Module sollen die Möglichkeit geben, die wichtigsten Erkenntnisse des Werks zu verstehen, ergänzt durch Sekundärliteratur.

    Von Beginn an gibt es verschiedene Interpretationen und auch Versuche der Umdeutung des „Kapitals“, insbesondere der revolutionäre Gehalt der Arbeitswerttheorie wird immer wieder angegriffen. Andere versuchen, aus den von Marx durch konkrete historische Untersuchungen entwickelten Begriffen ein abstraktes System zu erschaffen, das keinen historischen Bezug hat und diesen sogar ablehnt. Wieder andere streben danach, den revolutionären Inhalt zu entkernen und die Grundlage für den Reformismus zu legen. Die Auseinandersetzung um die Lesart des Kapitals hält bis heute an.

    Im zweiten Teil des Moduls werfen wir einen groben Blick auf die wichtigsten Auseinandersetzungen um die Arbeitswerttheorie und andere zentrale theoretische Erkenntnisse des Kapitals, bis hin zu der in „antideutschen“ Kreisen verbreiteten „Wertkritik“.

    Vorlesung

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    Vorlesung 1: 08.06.2025

    Vorlesung 2: 06.07.2025

    Literatur

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    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Modul 3 – Revolution und Konterrevolution

    Modul 3 – Revolution und Konterrevolution

    Modul 3 – Revolution und Konterrevolution

    Ganz Europa wird von einer Welle revolutionärer Erhebungen erfasst, beginnend im Februar 1848 in Paris. Für die Kommunisten stellt sich die Frage, ob sie innerhalb der Arbeiterklasse darauf hinwirken sollen, dass diese an der Revolution der Bourgeoisie für bürgerliche Freiheiten und Rechte vorantreibt oder ob sie sich für einen eigenen politisch und organisatorisch unabhängigen Pol einsetzen, der die Befreiung der Arbeiterklasse in den Mittelpunkt der Forderungen stellt.

    Wie sollten sich die Arbeiter zu fortschrittlichen politischen Bewegungen verhalten, bei denen sie selbst nicht die Führung innehaben? Was bedeutet es, einen Aufstand erfolgreich zu Ende zu bringen, und was sind die unmittelbaren Aufgaben einer Revolutionsregierung?

    Mai 2025

    11.05.2025 – 07.06.2025

    Vorlesung: 11.05.2025

    Modulbeschreibung

    Ganz Europa wird von einer Welle revolutionärer Erhebungen erfasst, beginnend im Februar 1848 in Paris. Für die Kommunisten stellt sich die Frage, ob sie innerhalb der Arbeiterklasse darauf hinwirken sollen, dass diese an der Revolution der Bourgeoisie für bürgerliche Freiheiten und Rechte teilnimmt und diese vorantreibt, oder ob sie sich für einen eigenen politisch und organisatorisch unabhängigen Pol einsetzen, der die Befreiung der Arbeiterklasse in den Mittelpunkt der Forderungen stellt. Marx und Engels setzen sich für die erstere Position ein und legen ihre Analyse und Programmatik ausführlich, unter anderem im Manifest der Kommunistischen Partei und in den 17 Forderungen des Bundes der Kommunisten, dar.

    Bereits nach wenigen Wochen, und endgültig 1849, setzt sich die feudale Reaktion mit ihrer Hauptstütze Preußen gegen die revolutionäre Erhebung durch, da die Bourgeoisie ihrer Führungsrolle in den Kämpfen nicht gerecht wird und sich stattdessen in den entscheidenden Momenten zögerlich und kompromissbereit gegenüber den Fürsten und Königen zeigt. Die deutschen Volksmassen müssen einen hohen Preis für die Niederlage zahlen, während die deutsche Bourgeoisie vorerst am Katzentisch der Geschichte bleibt.

    In dieser Phase der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung ist die Frage nach den richtigen Forderungen und Bündnispartnern in einer Zeit der Schwäche und Unterentwicklung des Proletariats von praktischer Bedeutung. Wir wollen lernen, wie in dieser zugespitzten Situation für die eine oder andere Richtung der Arbeiterklasse und der Kommunisten in der Revolution argumentiert wurde und wie die Entscheidungen im Nachgang bewertet wurden. Es geht dabei um die objektiven und subjektiven Bedingungen für eine Revolution. Diese Phase ist besonders relevant für Fragen wie: Wie sollten sich die Arbeiter zu fortschrittlichen politischen Bewegungen verhalten, bei denen sie selbst nicht die Führung innehaben? Wie ist das Verhältnis von parlamentarischem und außerparlamentarischem Kampf zu verstehen? Was bedeutet es, einen Aufstand erfolgreich zu Ende zu bringen, und was sind die unmittelbaren Aufgaben einer Revolutionsregierung? Marx und Engels reflektieren umfassend die Lehren aus den gescheiterten Revolutionen in Deutschland und Frankreich. Schlüsselwerke in diesem Kontext sind Engels‘ „Revolution und Konterrevolution“ und Marx‘ „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“. Die Erfahrungen aus diesen beiden Ländern bilden im weiteren Verlauf der Geschichte der Arbeiterbewegung das Fundament für die Revolutionstheorie.

    Vorlesung

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    Vorlesung: 11.05.2025

    Literatur

    Hier veröffentlichen wir in Kürze die zu lesende Literatur für die einzelnen Wochen dieses Modul.

    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Modul 2 – Entstehung des deutschen Kapitalismus und der deutschen Arbeiterbewegung

    Modul 2 – Entstehung des deutschen Kapitalismus und der deutschen Arbeiterbewegung

    Modul 2 – Entstehung des deutschen Kapitalismus und der deutschen Arbeiterbewegung

    Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Kapitalismus in Deutschland sehr schnell. Das Proletariat führt in Deutschland seine ersten Kämpfe – die Weberaufstände. Damit kommt die Frage nach der weltgeschichtlichen Aufgabe, der Organisierung des Proletariats und dem Verhältnis zum in Deutschland entstehnden bürgerlichen Staat auf. Die Auseinandersetzung verläuft durch den Bund der Gerechten – später den Bund der Kommunisten. Sie gipfelt in einem Programm, das Marx und Engels verfassen: dem Kommunistischen Manifest.

    April 2025

    30.03.2025 – 10.05.2025

    Vorlesung: 30.03.2025

    Modulbeschreibung

    Dieses Modul beschäftigt sich mit der Entstehung des Kapitalismus in Deutschland. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Kapitalismus in Deutschland sehr schnell. Doch seine Entwicklung wird durch zwei wesentliche Faktoren gehemmt: die Zersplitterung der Wirtschaft in kleine Handwerks- und Hausbetriebe, sowie die Zersplitterung des Wirtschaftsraums durch die Existenz zahlloser Fürstentümer. Gleichzeitig leiden die Bauern immer noch unter der alten Abordnung des Feudaladels, während die Arbeiterklasse zusätzlich zu feudalen Hemmnissen bereits die Ausbeutung der Bourgeoisie ertragen muss.  Die Phase des Übergangs entfaltet neue Klassengegensätze – sowohl zwischen dem feudalen Junkertum, den Bauern und Handwerkern, der jungen Bourgeoise und dem Proletariat. Das Proletariat führt in Deutschland seine ersten Kämpfe – die Weberaufstände. Diese politische Situation in Deutschland stellt die Frage nach der Natur des Proletariats und seiner weltgeschichtlichen Aufgabe in den Mittelpunkt.

    Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die Frage nach einer programmatischen Begründung der weltpolitischen Aufgaben des Proletariats. Eine zentrale Rolle spielt dabei in Deutschland der Übergang zu einem bürgerlichen Staat und die Frage, wie dieser erreicht werden kann. In diesem Zusammenhang ist unter anderem Marx‘ Schrift „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“ zu betrachten. Marx und Engels setzen sich vehement dafür ein, das Proletariat als das handelnde und politische Subjekt zu begreifen – im Gegensatz zu den Vorstellungen, dass die Ideen bürgerlicher Intellektueller und ihre Kritik an den bestehenden Verhältnissen ohne revolutionäre politische Gewalt neue materielle Verhältnisse schaffen können. In dieser Auseinandersetzung verfassen Marx und Engels zahlreiche Abhandlungen gegen die sogenannten Junghegelianer, darunter ihre gemeinsame Schrift „Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik“. Auch ihre Manuskripte für eine geplante Vierteljahresschrift, die später als „Die deutsche Ideologie“ bekannt werden, gehören zu den bedeutendsten Arbeiten dieser Zeit. Darüber hinaus fällt in diese Periode Engels‘ berühmte empirische Studie „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“. Auf politischer Ebene geht es um die Frage der Organisierung des Proletariats. Die Auseinandersetzung verläuft durch den Bund der Gerechten – später den Bund der Kommunisten. Sie gipfelt in einem Programm, das Marx und Engels verfassen: dem Kommunistischen Manifest.

    Vorlesung

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    Vorlesung: 30.03.2025

    Literatur

    Hier veröffentlichen wir in Kürze die zu lesende Literatur für die einzelnen Wochen dieses Modul.

    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Modul 1 – Historischer Materialismus

    Modul 1 – Historischer Materialismus

    Modul 1 – Historischer Materialismus

    Marx und Engels arbeiten ab Mitte des 19 Jahrhunderts bis zu ihrem Tod am „wissenschaftlichen Kommunismus“. Ihre Erkenntnisse bilden bis heute die Werkzeuge, mit denen die revolutionäre Arbeiterklasse ihre Lage erkennt und versucht, sie zu überwinden. In diesem Modul beschäftigen wir uns mit den zentralen Erkenntnissen des historischen Materialismus: den Bewegungsgesetzen der Geschichte. Dabei geht es um die Frage, wie Menschen bewusst Einfluss auf ihre Geschichte nehmen können.

    Im Zentrum steht die Frage, welches Verhältnis der Mensch zu seiner eigenen Geschichte hat.

    März 2025

    02.03.2025 – 29.03.2025

    Vorlesung: 02.03.2025

    Modulbeschreibung

    Durch den technologischen Fortschritt und dem Wachstum der Städte drängt sich spätestens ab dem 13. Jahrhundert eine neue Art der Produktion auf. Der von Landwirtschaft geprägte Feudalismus der Fürsten wird zur Fessel der ökonomischen Entwicklung und des wissenschaftlichen Fortschritts. Allmählich werden die alten Strukturen, die vor allem auf Unveränderlichkeit setzen, in Fragen gestellt und Neues macht sich breit. Mit der Renaissance entwickeln sich zaghaft erste öffentliche Debatten um Menschsein und Wissenschaft. Mit der Reformation beginnt ein Umbruch der bisherigen christlichen Religion und schließlich kommt es mit dem englischen Bürgerkrieg von 1639 zum ersten bleibenden Versuch, kapitalistische Verhältnisse einzuführen. Damit beginnt eine Phase, in der sich die kapitalistischen Verhältnisse gegen soziale Revolutionen durchsetzen. In Deutschland wird es bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts dauern, bis mit der Märzrevolution von 1848 ein erster Versuch unternommen wird, tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen zu erreichen. In dieser schwierigen Zeit ringen Philosophen darum, die Umwälzungen im Verhältnis zur fürstlich-christlichen, unveränderlichen Weltanschauung zu begreifen und eine Vision für die Zukunft zu entwickeln. Karl Marx und Friedrich Engels sind maßgebliche Akteure dieser Auseinandersetzung. In einer Vielzahl politischer, philosophischer, ethnologischer, historischer und ökonomischer Schriften formulieren sie ihre Gedanken. Ein zentrales Konzept dabei ist die Vorstellung, dass nicht nur die Natur, sondern auch die menschliche Gesellschaft einem Wandel unterliegt und sich nach Gesetzmäßigkeiten entwickelt, die durch Wissenschaft erfasst werden können. Der Alleinerklärungsanspruch der Kirche wird zunehmend infrage gestellt. Doch 200 Jahre nach der bürgerlichen Revolution in England wird bereits der Widerspruch zur neuen kapitalistischen Ordnung sichtbar. In Deutschland stehen somit zwei Revolutionen bevor – die bürgerliche und die kommunistische.

    Marx und Engels arbeiten ab Mitte des 19 Jahrhunderts bis zu ihrem Tod weiter am „wissenschaftlichen Kommunismus“. Ihre Erkenntnisse bilden bis heute die Werkzeuge, mit denen die revolutionäre Arbeiterklasse ihre Lage erkennt und versucht, sie zu überwinden. In diesem Modul beschäftigen wir uns mit den zentralen Erkenntnissen des historischen Materialismus: den Bewegungsgesetzen der Geschichte. Dabei geht es um die Frage, wie Menschen bewusst Einfluss auf ihre Geschichte nehmen können.

    Im Zentrum steht die Frage, welches Verhältnis der Mensch zu seiner eigenen Geschichte hat.

    Vorlesung

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    Vorlesung: 02.03.2025

    Literatur

    Hier veröffentlichen wir in Kürze die zu lesende Literatur für die einzelnen Wochen dieses Modul.

    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Einführung – Geschichte als Erfahrung von Klassenkämpfen

    Einführung – Geschichte als Erfahrung von Klassenkämpfen

    Einführung – Geschichte als Erfahrung von Klassenkämpfen

    Wer sich heute die Frage stellt, wie Klassenkämpfe erfolgreich geführt werden können, muss keineswegs das Rad neu erfinden. Im Gegenteil können wir auf die reichen Erfahrungen der Arbeiterbewegung aus der ganzen Welt zurückgreifen und aus ihnen lernen.

    Warum kam es an welchen Punkten zur Entzweiung der Arbeiterbewegung, ihrer politischen Organisationen und Führungen, wie blicken deren Nachfolger heute auf ihre eigene Geschichte? Und wie können wir uns befähigen, die Entscheidungen der Vergangenheit beurteilen zu können?

    Februar 2025

    02.02.2025 – 01.03.2025

    Vorlesung: 02.02.2025

    Modulbeschreibung

    Wer sich heute die Frage stellt, wie Klassenkämpfe erfolgreich geführt werden können, muss keineswegs das Rad neu erfinden. Im Gegenteil können wir auf die reichen Erfahrungen der Arbeiterbewegung aus der ganzen Welt zurückgreifen und aus ihnen lernen.

    Dennoch bleibt der Blick auf die Geschichte tief gespalten – welche Erzählung, welche Deutung der Geschichte und unserer Erfahrungen ist nun die richtige? Was waren Fehler? Was notwendige Entscheidungen? Warum kam es an welchen Punkten zur Entzweiung der Arbeiterbewegung, ihrer politischen Organisationen und Führungen, wie blicken deren Nachfolger heute auf ihre eigene Geschichte? Und wie können wir uns befähigen, die Entscheidungen der Vergangenheit beurteilen zu können?

    Die Einführungsvorlesung führt in die Zielstellung des Studiengangs und dessen Herangehens- und Arbeitsweise ein. Ziel der Vorlesung ist es, Theorie nicht als eine Sammlung von Lehrsätzen, sondern als Lehren aus den historischen Kämpfen vor dem Hintergrund konkreter Probleme des Klassenkampfs aufzufassen. Wir beleuchten anhand historischer Beispiele, wie die Protagonisten der Arbeiterbewegung in ihrer Zeit auf konkrete Probleme reagierten und sie theoretisch verarbeiteten.

    Die Geschichte der Kämpfe erschließen wir insbesondere in der ersten Phase des Studiengangs anhand der ‚Klassikertexte‘, sowie Lehr- und Geschichtsbücher. Wir schauen also durch die Brille Anderer auf die Kämpfe, insbesondere auf deren theoretische und wissenschaftliche Verarbeitung. Diese Texte sind dabei immer selbst auch Ergebnis eines bestimmten Blicks auf einen Kampf, müssen also selbst eingeordnet werden, um bestimmte zeitbedingte Verengungen erkennen und verstehen zu können. Der Studiengang betrachtet die Erfahrungen der Arbeiterbewegung dabei nicht aus abgeklärter Distanz, sondern begreift sie als unsere eigene Geschichte. Die Quellen, mit denen wir uns einen Zugang zu diesen Erfahrungsschätzen verschaffen wollen, müssen hierbei in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontext, ihre jeweilige Perspektive eingebettet werden, damit verstanden wird, auf welche Herausforderungen, Probleme und Debatten sie sich beziehen.


    Vorlesung

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    Vorlesung: 02.02.2025


    Literatur

    Woche 1. Einführung in die Arbeitsweise in den Studiengang. Reflexion über Herangehensweise und Erwartungen.

    Grundkurs:

    Mao Tse-Tung, Gegen den Liberalismus, 1937.

    Studiengang Kommunismus, Leitfaden zum Verfassen eines Lerntagebuches, Januar 2025.

    Woche 2. Die Falle einer verengten Sicht auf unsere Geschichte

    Beispiel 1: Marx‘ Auseinandersetzung mit dem Gothaer Programm und dem Lasalleanismus

    Grundkurs:

    Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands, Gothaer Programm, Mai 1875, Leipzig.

    Marx, Karl, Kritik des Gothaer Programms, in: Karl Marx/Friedrich Engels, Werke, Bd. 19, Berlin 1973, 13-32.

    Beispiel 2: Die nationale Frage auf dem II. Kongress der KI: Roy vs. Lenin.

    Grundkurs:

    Lenin, W.I., Ursprünglicher Entwurf der Thesen zur nationalen und kolonialen Frage für den zweiten Kongreß der Kommunistischen Internationale, Petrograd/Moskau 1920, in: Lenin, W. I., Werke, Bd.31, S.132-139.

    Roy, M. N., „Original Draft of Supplementary Theses on the National and Colonial Question“ in: Adhikari, G. (Hrsg.); Documents of the History of the Communist Party of India, Bd.1, Delhi 1971; 178-189.

    Lenin, W.I./ Roy, M. N., Theses on the national and colonial question, in: Adhikari, G. (Hrsg.); Documents of the History of the Communist Party of India, Bd.1, Delhi 1971, 195-205.

    Textzusatz Erweiterungskurs:

    Schreiber, Peter; Nationale Unabhängigkeit und/oder soziale Befreiung?; in: Marxistische Blätter Nr.4/92, S.33-38.

    Beispiel 3: Die Sozialfaschismusthese

    Grundkurs:

    Thesen/Programm, VI. Weltkongress der Kommunistischen Internationale, angenommen am 1. September in Moskau 1928, 13-29. 

    Stalin, Josef: Zur internationalen Lage. In: J.W. Stalin Werke, Bd. 6, Berlin 1952, 251-269.

    Thalheimer, August, Der sogenannte Sozialfaschismus und andere Purzelbäume der Anne-Liese, 1929.

    Textzusatz Erweiterungskurs:

    Schleifstein, Josef, Die Sozialfaschismusthese und ihre Kritiker. Einleitung & Faschismus und Sozialdemokratie, Frankfurt 1980, 5-16; 39-52.

    Beispiel 4: Das Zerwürfnis zwischen China und der Sowjetunion

    Grundkurs:

    KP China, Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, in: Dokumente des Kampfes der KP Chinas gegen den modernen Revisionismus 1956-1966, Offenbach 2002, Auszüge, 343-373.

    Brief des ZK der KPdSU an das ZK der KP China, in: Dokumente des Kampfes der KP Chinas gegen den modernen Revisionismus 1956-1966, Offenbach 2002 (1963), 615-632.

    Textzusatz Erweiterungskurs:

    Offener Brief des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion an alle Parteiorganisationen an alle Kommunisten der Sowjetunion, in: Dokumente des Kampfes der KP Chinas gegen den modernen Revisionismus 1956-1966, Offenbach 2002 (1963), 633-668.

    Weiterführende Literatur:

    Losurdo, Domenico, Der Kommunismus. Geschichte, Erbe und Zukunft, Köln 2024.

    Schmidt-Soltau, Kai, Eine Welt zu gewinnen! Die antikoloniale Strategie-Debatte in der Kommunistischen Internationale zwischen 1917 und 1929 unter besonderer Berücksichtigung der Theorien von Manabendra Nath Roy, Bonn 1994.

    Woche 3. Unsere Quellen. Die Entstehung der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (GddAB)

    Grundkurs:

    Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Vorwort, in: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Bd. 1, Berlin 1966, 1*-39*.

    Textzusatz Erweiterungskurs:

    Berthold, Lothar, Ein geschlossenes Bild der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, in: ZfG 14, 1966, S. 1277-1281.

    Streisand, Joachim, Geschichtsbild – Geschichtsbewußtsein – Geschichtswissenschaft. Ihre Wechselbeziehungen und ihre Bedeutung für die Entwicklung des sozialistischen Bewußtseins [Diskussion], in: ZfG 15, 1967, S. 822-834.

    Rudolph, Rolf, Eine neue Etappe unserer Geschichtswissenschaft, in: ZfG 10, 1962, S. 1525.

    Weiterführende Literatur:

    Ulbricht, Walter, Die geschichtliche Aufgabe der Deutschen Demokratischen Republik und die Zukunft Deutschlands, in: ZfG 10, 1962, S. 758-786.

    Ulbricht, Walter, Referat zum “Grundriß der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung”, in: ZfG 10, 1962, 12551337.

    Mehring, Franz, Geschichte der deutschen Sozialdemokratie, Zwei Bände, Berlin 1960.

    Woche 4. Was ist die materialistische Geschichtsauffassung?

    Grundkurs:

    Marx, Karl/ Engels, Friedrich, Feuerbach, Textfragment. Deutsche Ideologie. Manuskripte und Drucke, in: MEGA2, Band I/5. Berlin, Boston 2017, 16-59 (im Original mit 1-29 paginiert).

    Weiterführende Literatur:

    Labriola, Antonio, Drei Versuche zur materialistischen Geschichtsauffassung, Berlin 2018 (im Literaturordner in der englischen Ausgabe).

    Marx, Karl/ Engels, Friedrich, Deutsche Ideologie. Manuskripte und Drucke. Apparat, in: MEGA2, Band I/5. Berlin, Boston 2017,

    Marx, Karl/Engels, Friedrich, Deutsche Ideologie. Feuerbach, in: MEW, Bd. 3, 17ff.


    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.