Kategorie: Modul

  • Modul 11 – Lenins Imperialismustheorie

    Modul 11 – Lenins Imperialismustheorie

    Modul 11 – Lenins Imperialismustheorie

    Der Weltkrieg und der Verrat der Führung der Arbeiterbewegung warfen die Frage nach den Ursachen und der Analyse des Kapitalismus mit Wucht auf. In die bereits entstandene Imperialismusdiskussion schaltete sich Lenin mit einer sowohl theoretischen als auch agitatorischen Schrift ein, die bis heute wichtiger Bezugspunkt und zugleich umstritten ist. Das Modul behandelt, in welcher Debatte die Schrift entstand, welche anderen Analysen es gab und was die wichtigsten Inhalte sind. Wir reißen an, welche Diskussionen auf Lenins Schrift folgten.

    März 2025

    01.03.2026 – 29.03.2026

    Vorlesung: 01.03.2026

    Modulbeschreibung

    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts trat der Kapitalismus in eine neue Entwicklungsphase ein: den Imperialismus. Gekennzeichnet durch die Monopolisierung der Wirtschaft, die Verschmelzung von Bank- und Industriekapital zum Finanzkapital sowie die Neuaufteilung der Welt unter den Großmächten, führte diese Epoche zu verschärften internationalen Rivalitäten und schließlich zum Ersten Weltkrieg. Für die Arbeiterbewegung stellte sich die zentrale Frage: Wie auf diesen Krieg reagieren – im Sinne der „Vaterlandsverteidigung“ oder mit dem Ziel, ihn in eine Revolution zu verwandeln?

    In dieser Situation verfasste Lenin 1916 Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus (veröffentlicht 1917). Er knüpfte an Hinweise von Marx und Engels auf die zunehmende Konzentration des Kapitals sowie an zeitgenössische Arbeiten von Hobson, Hilferding und Luxemburg an. Gleichzeitig setzte er sich mit den Auffassungen anderer Strömungen auseinander – von Kautskys „Ultraimperialismus“ bis zu Hilferdings Vorstellung eines „Generalkartells“.

    Lenin beschrieb den Imperialismus nicht als Abweichung, sondern als notwendiges Stadium des Kapitalismus – und als „Vorabend der sozialen Revolution des Proletariats“. Er verband diese Analyse mit einer neuen strategischen Überlegung: Der Sozialismus könne zunächst in einem einzelnen kapitalistischen Land siegen, ohne auf einen gleichzeitigen Umsturz in allen Ländern angewiesen zu sein.

    Das Modul ordnet Lenins Schrift in den historischen Kontext des Ersten Weltkriegs und der Spaltung der internationalen Arbeiterbewegung ein. Es stellt die theoretischen Vorarbeiten und Debatten um den Imperialismus-Begriff vor und beleuchtet, wie Lenins Analyse zeitgenössisch in Russland, Deutschland und international aufgenommen wurde.

    Vorlesung

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    Vorlesung: 04.03.2026

    Literatur

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    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Modul 10 – Weltkrieg und Verrat

    Modul 10 – Weltkrieg und Verrat

    Modul 10 – Weltkrieg und Verrat

    Die Entstehung des Imperialismus musste zwangsläufig zu einem großen Krieg führen, in dem die rivalisierenden Mächte kämpfen. 1914 stellt einen Wendepunkt sowohl für die Herrschenden als auch für die Arbeiterbewegung dar. Verrat der Sozialdemokratie, Massenabschlachten. Auf Krieg und Elend folgen Revolution und das Verschwinden ganzer Staaten. In diesem Modul geht es zunächst darum, warum der Krieg von einer starken Arbeiterbewegung nicht verhindert werden konnte und wie es zum Zusammenbruch der II. Internationale kam. Die Veränderungen der deutschen Sozialdemokratie stehen im Zentrum, auch als Vorbereitung für die KPD-Gründung, die in einem späteren Modul behandelt wird.

    Februar 2026

    01.02.2026 – 01.03.2026

    Vorlesung: 01.02.2026

    Modulbeschreibung

    Im Jahr 1914 erreichten die imperialistischen Spannungen in Europa ihren Höhepunkt. Deutschland drängte mit seinem industriellen Aufstieg und seiner Flottenpolitik auf eine Neuaufteilung der Welt. Koloniale Konflikte, Rivalitäten um Handelswege und Einflusssphären verschärften die Konkurrenz mit England, Frankreich und Russland. Die imperialistischen Staaten bereiteten sich auf einen offenen Krieg gegeneinander vor.

    In dieser Zuspitzung stand auch die Arbeiterbewegung unter Druck. Die deutsche Sozialdemokratie, einst stärkste Kraft der II. Internationale, hatte sich in den Jahren zuvor schrittweise den Interessen des deutschen Kapitals angenähert. Reformorientierte und opportunistische Strömungen gewannen die Oberhand über revolutionäre Positionen. Der Bruch kam im August 1914: Die SPD-Fraktion stimmte den Kriegskrediten zu und stellte sich damit hinter den Kurs des Imperialismus. Das Versprechen proletarischen Internationalismus’ wurde aufgegeben – der Krieg erhielt politische und moralische Rückendeckung.

    Das Modul untersucht diesen Wendepunkt aus der Perspektive der Arbeiterklasse und der Kommunisten. Es fragt, warum es nicht gelang, den Krieg zu verhindern, und welche Folgen der Zusammenbruch der II. Internationale für die Bewegung hatte. Im Mittelpunkt stehen die Veränderungen in der deutschen Sozialdemokratie, die wachsende Spaltung zwischen revolutionären und opportunistischen Strömungen sowie die Entwicklungen während des Krieges selbst: die Verschärfung der Ausbeutung, staatliche Repression und der Widerstand gegen den Krieg.

    Vorlesung

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    Vorlesung: 01.02.2026

    Literatur

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  • Modul 9 – Parteifrage

    Modul 9 – Parteifrage

    Modul 9 – Parteifrage

    Die Entwicklung des Kapitalismus zum Imperialismus führten zu einer Verschärfung des Klassenkampfs und damit auch zu neuen Bedingungen und Herausforderungen für die Arbeiterparteien. Das russische Proletariat in seinem Kampf gegen den extrem repressiven Zarismus war zu einer tiefen Befassung mit der Parteifrage gezwungen. Lenins Werk „Was tun?“ ist ein Meilenstein für die Bildung neuer Kampforganisationen. Und zugleich eine wichtige Auseinandersetzung mit anderen Auffassungen und deren Wirkungen. Das Modul behandelt sowohl das Werk als auch die damalige Debatte.

    Januar 2026

    04.01.2026 – 31.01.2026

    Vorlesung: 04.01.2026

    Modulbeschreibung

    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich die russische Arbeiterbewegung noch im Aufbau. Die Industrialisierung hatte in den 1890er Jahren eine neue Arbeiterschaft hervorgebracht, doch Zarismus, Zensur und Polizeiwillkür setzten jeder offenen politischen Betätigung enge Grenzen. Marxistische Zirkel und illegale Publikationen versuchten unter diesen Bedingungen, Klassenbewusstsein zu fördern und Widerstand zu organisieren.

    Innerhalb der russischen Sozialdemokratie entbrannte eine Grundsatzdebatte: Reicht die spontane Dynamik von Streiks und ökonomischen Kämpfen aus, um zur Revolution zu führen? Oder braucht es eine bewusste, straff organisierte politische Führung? Die Vertreter des „Ökonomismus“ setzten vor allem auf betriebliche Verbesserungen und betrachteten politische Agitation als nachrangig.

    Lenin widersprach entschieden. In seiner 1902 erschienenen Schrift Was tun? argumentierte er, dass spontane Kämpfe nur ein gewerkschaftliches, „trade-unionistisches“ Bewusstsein hervorbringen könnten. Revolutionäres Klassenbewusstsein entstehe nur durch die bewusste Vermittlung sozialistischer Theorie – getragen von einer disziplinierten, konspirativ arbeitenden Kaderpartei. Diese Organisation müsse in der Lage sein, den Kampf über das Ökonomische hinaus auf die politische Ebene zu heben: gegen den Zarismus, gegen die kapitalistische Ausbeutung, für die sozialistische Revolution.

    Das Modul untersucht die Entstehung und die Kernaussagen von Was tun?, ordnet sie in die Debatten der russischen Sozialdemokratie ein und beleuchtet ihre internationale Wirkung. Auch die Reaktionen in Deutschland – von Zustimmung bis scharfer Kritik – zeigen, dass die Organisationsfrage zu den zentralen Streitpunkten der sozialistischen Bewegung dieser Zeit gehörte.

    Vorlesung

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    Vorlesung: 04.01.2026

    Literatur

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  • Modul 8 – Der Opportunismus wird zur Kraft

    Modul 8 – Der Opportunismus wird zur Kraft

    Modul 8 – Der Opportunismus wird zur Kraft

    Bismarck konnte die Arbeiterbewegung nicht besiegen, sie wurde zu einem dauerhaften politischen Faktor. Mit der Entstehung der imperialistischen Phase sollten zumindest Teile der Arbeiterklasse zur Unterstützung der Staatspolitik gewonnen werden, für diese gibt es Verbesserungen. Der Opportunismus entsteht als Kraft und führt zu zentralen Auseinandersetzungen, deren Inhalte und Ursprünge wir verstehen wollen. Im Zentrum stehen neben den Entwicklungen der deutschen Arbeiterbewegung, die der russischen, die spätestens mit der Revolution von 1905 ins Zentrum der internationalen Arbeiterbewegung rückt.

    November 2025

    16.11.2025 – 13.12.2025

    Vorlesung: 16.11.2025

    Modulbeschreibung

    Die Zeit von 1895 bis 1913 war für die deutsche und internationale Arbeiterbewegung eine Phase tiefgreifender Veränderungen. Im Deutschen Reich setzte sich die kapitalistische Produktionsweise endgültig durch. Gleichzeitig trat der Kapitalismus weltweit in eine neue Entwicklungsstufe ein: den Imperialismus. Diese Phase brachte nicht nur verschärfte Formen des Klassenkampfes mit sich, sondern auch neue Erscheinungen des Opportunismus. Während die kleinbürgerlichen Strömungen des utopischen Sozialismus überwunden waren, führten die steigenden Profite aus Monopolen und Kolonien zu einer Integration von Teilen der Arbeiterklasse in die politischen Interessen des Monopolkapitals.

    Das Deutsche Reich verfolgte in dieser Zeit offen den Anspruch auf einen „Platz an der Sonne“. Koloniale Expansion, der Aufbau einer Kriegsflotte und die Militarisierung der Gesellschaft waren Ausdruck eines Großmachtstrebens, das auf einen künftigen Krieg vorbereitete – wirtschaftlich, militärisch, politisch und ideologisch.

    Parallel dazu blieb Russland ein überwiegend feudaler Staat. Die kapitalistische Entwicklung erfasste nur wenige Industriezentren, in denen sich jedoch rasch eine kampfstarke Arbeiterbewegung herausbildete. Diese wurde zwar massiv bekämpft, übte aber spürbaren Einfluss auf die deutsche und internationale Bewegung aus.

    Das Modul widmet sich besonders der wachsenden Kluft zwischen revolutionären und opportunistischen Strömungen innerhalb der deutschen Sozialdemokratie. Es untersucht, wie Reformpolitik, soziale Zugeständnisse und internationale Entwicklungen das Selbstverständnis der Arbeiterbewegung prägten – und wie sich diese unter den Bedingungen des Imperialismus auf die kommenden Auseinandersetzungen vorbereitete.

    Vorlesung

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    Vorlesung: 16.11.2025

    Literatur

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  • Modul 7 – Kampf in Bismarcks Reich

    Modul 7 – Kampf in Bismarcks Reich

    Modul 7 – Kampf in Bismarcks Reich

    Die Gründung des einheitlichen Nationalstaats 1871 führt zur Stärkung des Kapitalismus, aber auch zu einer starken Arbeiterbewegung mit Massenparteien und Gewerkschaften. Bismarck bekämpft die revolutionären Arbeiter mit Zuckerbrot und Peitsche – Repression und Zugeständnisse. Die Organisationen der Arbeiter sammeln wichtige Erfahrungen im Klassenkampf, die wir studieren wollen. Zugleich ist es eine intensive Phase des ideologischen Klassenkampfs, in der viele wichtige Schriften von Marx und Engels erstellt werden, die wir einordnen und zum Teil behandeln. Die Phase endet vor der Entwicklung des Kapitalismus zum Imperialismus.

    Oktober 2025

    19.10.2025 – 15.11.2025

    Vorlesung: 19.10.2025

    Modulbeschreibung

    Nach dem Sieg im Deutsch-Französischen Krieg 1870 – 1871 entwickelte sich das Deutsche Reich zu einer führenden Wirtschaftsmacht in Europa. Die Überwindung der deutschen Zersplitterung und die Kriegsgewinne führten zu einem wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland. Für Deutschland beginnt eine Phase der nachholenden kapitalistischen Entwicklung. Während sich unter anderem England und Frankreich bereits einen umfassenden Kolonialbesitz aneigneten, ist der deutsche Anteil an Kolonien noch sehr gering. Mit der Jagd nach Kolonien will das Deutsche Reich schließlich auch zu einer globalen Macht aufsteigen. Jedoch vertiefen sich auch bestehende und neue Widersprüche in dieser Periode: Die Arbeiterklasse wuchs, doch ihre Lebensbedingungen blieben prekär.

    Im Jahr 1875 vereinigten sich in Gotha der Eisenacher Flügel und der Lassalleaner Flügel der deutschen Sozialdemokratie zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands. Marx und Engels kritisierten das Gothaer Programm scharf, da sie in ihm eine Abkehr von klassenkämpferischen Grundsätzen sahen. Ihre „Kritik des Gothaer Programms“ wurde zu einem zentralen Text über die Strategie der Arbeiterbewegung und dessen Begründung.

    In den 1870er und 1880er Jahren setzten sich Marx und Engels intensiv mit den veränderten ökonomischen Bedingungen auseinander. Engels‘ Werke wie Anti-Dühring und Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft griffen sowohl innerlinke Gegner wie Dühring an als auch die theoretische Grundlegung des Marxismus als wissenschaftliche Weltanschauung. Dabei wurde der Übergang vom Konkurrenz – zum Monopolkapitalismus zunehmend spürbar – mit neuen Herausforderungen wie Weltwirtschaftskrisen, Kolonialismus und verschärftem Klassenantagonismus.

    Trotz der Illegalisierung durch Bismarcks Sozialistengesetze (1878–1890) wuchs die Sozialdemokratie zur Massenpartei. Repression und soziale Reformen („Zuckerbrot und Peitsche“) erzeugten Spannungen zwischen revolutionärem Anspruch und politischer Anpassung, wodurch die Auseinandersetzung mit opportunistischen Positionen zunahmen. Mit der Gründung der II. Internationale 1889 verlagerte sich das Zentrum der internationalen Arbeiterbewegung schließlich nach Deutschland. Der Marxismus konnte so zur führenden Ideologie in der deutschen Arbeiterbewegung werden.

    Vorlesung

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    Vorlesung: 19.10.2025

    Literatur

    Grundkurs

    • Autorenkollektiv: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1, S.315-343. (29 Seiten).
    • Engels, Friedrich: An Friedrich Sorge 12-17.September. In: MEW 33. S.641-645. (4 Seiten)

    Erweiterungskurs

    • Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie. Vorbemerkung, S.263-264-Teil IV (S.291-306). (18 Seiten)

    Grundkurs

    • Autorenkollektiv: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1, S.341-394. (51 Seiten)

    Erweiterungskurs

    • Marx Engels Werke, Bd. 20: Vorwort des Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. S.I-XV. (15 Seiten)
    • Anti-Dühring, Kapitel 3, Abschnitt 1: „Sozialismus-Geschichtliches“. S.239-248. (9 Seiten)

    Grundkurs

    • Autorenkollektiv: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1, Dietz Verlag, Berlin, 1966. S. 394 –433. (39 Seiten)

    Erweiterungskurs

    • Aus der Rede Georg von Vollmars in der öffentlichen Parteiversammlung im Eldorado zu München vom 1. Juni 1891. (3 Seiten)
    • Aus den Reden August Bebels, Wilhelm Liebknechts und Paul Singers auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Erfurt vom 14. bis 20. Oktober 1891. (6 Seiten)
    • Resolution zur Taktik der Partei, angenommen auf dem Parteitag derSozialdemokratischen Partei Deutschlands in Erfurt vom 14. bis 20. Oktober 1891. (2 Seiten)
    • Friedrich Engels: Zur Kritik des sozialdemokratischen Programmentwurfs 1891. In Marx/Engels: Werke, Bd. 22, S.225-240. (16 Seiten)

    Grundkurs

    • Autorenkollektiv: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band, Dietz Verlag, Berlin, 1966. S. 433 –482. (49 Seiten)

    Erweiterungskurs

    • Aus einem Artikel Eduard Bernstein: „Probleme des Sozialismus. Eigenes und Übersetztes“ vom Oktober 1896. (2 Seiten)
    • Aus einem Artikel Eduard Bernsteins „Der Kampf der Sozialdemokratie und die Revolution der Gesellschaft“ vom Januar 1898. (1 Seite)
    • Aus der Artikelserie Rosa Luxemburgs „Sozialreform oder Revolution“, erschienen vom 21. bis 28. September 1898 (3 Seiten)
    • Aus dem Brief August Bebels an Eduard Bernstein vom 16.Oktober 1898. (2 Seiten)

    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Modul 6 – Die Pariser Kommune

    Modul 6 – Die Pariser Kommune

    Modul 6 – Die Pariser Kommune

    Die Pariser Kommune von 1871 ist ein Schlüsselereignis der Arbeiterbewegung. Mit großen Schritten gingen die Arbeiter an die Errichtung ihrer eigenen Macht und schufen wichtige Erfahrungen für die weltweite Bewegung. Die „Himmelsstürmer“ von Paris, wie Marx die Kommunarden nannte, mussten auch Fehler machen, aus denen zu lernen genauso wichtig wurde. Das Modul behandelt die Ereignisse und die wichtigsten Lehren sowie die späteren Auseinandersetzungen mit der Kommune, darunter in Lenins „Staat und Revolution“ und die rätekommunistische Instrumentalisierung der „Kommune“ als Gegenbeispiel zur „Sowjetdiktatur“.

    September 2025

    21.09.2025 – 18.10.2025

    Vorlesung: 21.09.2025

    Modulbeschreibung

    Im Zuge der deutschen Einigungskriege gegen Dänemark und Österreich mündete der Deutsch-Französische Krieg 1870–71 in die Gründung des Deutschen Reiches unter preußischer Vorherrschaft. Aus einem zunächst defensiv geführten Krieg entwickelte sich mit der Annexion französischer Gebiete ein Eroberungsfeldzug. Während das Zweite Kaiserreich unter Napoleon III. kollabierte, ließ sich Wilhelm I. in Versailles zum Deutschen Kaiser krönen.

    Inmitten dieses politischen Umbruchs entstand die Pariser Kommune – die erste erfolgreiche proletarische Revolution. 72 Tage lang übernahm sie die Kontrolle über Paris, organisierte die Verteidigung der Stadt und setzte weitreichende soziale Reformen um. Doch dem militärischen Angriff der französischen Armee, unterstützt durch deutsche Einheiten, konnte sie letztlich nicht standhalten.

    Trotz ihres gewaltsamen Endes markierte die Pariser Kommune den Auftakt eines neuen Zeitalters: Das Zeitalter der sozialen Revolutionen. Für die Arbeiter- und kommunistische Bewegung wurde sie zu einer Quelle unschätzbarer Erfahrungen. Marx und Engels analysierten sie eingehend und entwickelten daraus zentrale Positionen des wissenschaftlichen Kommunismus – insbesondere zur Rolle des Staates, zur Form der Revolution und zur Bedeutung der Partei.

    Die Kommune wirkt bis heute nach: Sie prägt sowohl das Verständnis historischer Kämpfe als auch aktuelle Debatten über den Sozialismus. Antisowjetische Strömungen sehen in der Pariser Kommune vor allem einen Ausdruck der Spontanität der Massen und dadurch als ein Gegenmodell der russischen Oktoberrevolution und der Sowjetunion.

    Vorlesung

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    Vorlesung: 21.09.2025

    Literatur

    Grundkurs (32 Seiten): 

    • Autorenkollektiv: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1, Die internationalistische und patriotische Haltung der Vorhut der deutschen Arbeiterklasse während des Deutsch-Französischen Kriegs. Dietz Verlag, Berlin, 1966. S. 290 – 301 
    • Autorenkollektiv: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1, Charakter, Bedeutung und Lehren der Pariser Kommune. Die Verlagerung des Schwerpunktes der internationalen Arbeiterbewegung nach Deutschland. Dietz Verlag, Berlin, 1966. S. 305 – 315 
    • Karl Marx: Erste Adresse des Generalrats über den Deutsch-Französischen Krieg. 1870, In: In: Marx Engels Werke, Band 17, Dietz Verlag, Berlin, 1976. S. 3 – 8 
    • Karl Marx: Zweite Adresse des Generalrats über den Deutsch-Französischen Krieg. 1870, In: In: Marx Engels Werke, Band 17, Dietz Verlag, Berlin, 1976. S. 271 – 279 

    Textzusatz Erweiterungskurs (25 Seiten): 

    • Friedrich Engels: Die militärische Lage in Frankreich. 1871, In: Marx Engels Werke, Band 17, Dietz Verlag, Berlin, 1976. S. 257 – 260 
    • Prosper Lissagaray: Geschichte der Commune von 1871. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1971. S. 122-127 (Kapitel Die Proclamirung der Commune
    • Prosper Lissagaray: Geschichte der Commune von 1871. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1971. S. 148-160 (Kapitel Zusammensetzung des Raths der Commune
    • Florian Grams: Die Pariser Kommune. PapyRossa Verlag, Köln, 2021. S. 57-62 (Kapitel Die Frauen in der Pariser Kommune

    Grundkurs (45 Seiten): 

    • Friedrich Engels: Einleitung [zu Karl Marx‘ „Bügerkrieg in Frankreich“ (Ausgabe 1891)]. 1891, In: Marx Engels Werke, Band 17, Dietz Verlag, Berlin, 1976. S. 615 – 625 
    • Karl Marx: Der Bürgerkrieg in Frankreich. Adresse des Generalrats der Internationalen Arbeiterassoziation. In: Marx Engels Werke, Band 17, Dietz Verlag, Berlin, 1976. S. 319 
    • Karl Marx: Der Bürgerkrieg in Frankreich. Adresse des Generalrats der Internationalen Arbeiterassoziation. In: Marx Engels Werke, Band 17, Dietz Verlag, Berlin, 1976. S. 328 – 362 (Kapitel II – Ende) 

    Textzusatz Erweiterungskurs (14 Seiten): 

    • Karl Marx: Der Bürgerkrieg in Frankreich. Adresse des Generalrats der Internationalen Arbeiterassoziation. In: Marx Engels Werke, Band 17, Dietz Verlag, Berlin, 1976. S. 319 – 328 (Kapitel I

    Grundkurs (32 Seiten): 

    • Wladimir Iljitsch Lenin: Staat und Revolution. In: Lenin Werke, Band 25, Dietz Verlag, Berlin, 1974. S. 413 – 425 (Kapitel Die Erfahrungen der Jahre 1848 – 1851
    • Wladimir Iljitsch Lenin: Staat und Revolution. In: Lenin Werke, Band 25, Dietz Verlag, Berlin, 1974. S. 426 – 445 (Kapitel Die Erfahrungen der Pariser Kommune vom Jahre 1871. Die Analyse von Marx

    Textzusatz Erweiterungskurs (16 Seiten): 

    • Wladimir Iljitsch Lenin: Staat und Revolution. In: Lenin Werke, Band 25, Dietz Verlag, Berlin, 1974. S. 446 – 462 (Kapitel Ergänzende Erläuterungen von Engels

    In der vierten Woche befassen wir uns mit den vielfältigen Rezeptionen der Pariser Kommune, um zu verstehen, wie unterschiedliche politische Strömungen die Ereignisse bewerten und ihr Lehren ziehen. Ziel ist es, die marxistisch-leninistische Analyse mit anarchistischen, sozialdemokratischen und modernen postmarxistischen Lesarten zu vergleichen, ihre jeweiligen Argumente zu rekonstruieren und kritisch gegeneinander abzuwägen. Dabei geht es nicht nur um die historische Kontroverse, sondern auch um die Frage, wie revolutionäre Erfahrungen bis heute ideologisch vereinnahmt oder entschärft werden. 

    Die Texte von Michail Bakunin repräsentieren die anarchistische Kritik, die in der Kommune vor allem ein Experiment direkter Selbstverwaltung sah und den Staat als revolutionäres Werkzeug ablehnte. Karl Kautsky hingegen deutet die Lehren der Kommune im Sinne eines reformistischen Parlamentarismus um, während Leo Trotzki sie im Rückgriff auf die Oktoberrevolution als Beleg für die Notwendigkeit revolutionärer Führung und Zentralisierung interpretiert. Karl-Heinz Röders Beitrag verdeutlicht schließlich, wie die bürgerliche Ideologie versucht, Engels’ Theorie für eine „soziale Demokratie“ umzudeuten. Ergänzend diskutieren wir mit Hardt und Negri ein modernes Beispiel postmarxistischer Vereinnahmung, in dem die Kommune zur Chiffre für eine „Multitude“-Politik transformiert wird. 

    Einigt euch im Lesezirkel auf einen gemeinsamen Text aus der Auswahl, den alle lesen. Wählt darüber hinaus individuell mindestens einen weiteren Text (im Erweiterungskurs mehrere oder alle). Bringt eure Texte anschließend in die Runde ein: Stellt sie euch gegenseitig anhand der Leitfragen vor, hebt zentrale Punkte hervor und diskutiert Unterschiede. Verknüpft eure Erkenntnisse schließlich mit den Debatten der letzten Wochen – prüft, welche Argumente bestätigt, erweitert oder auch infrage gestellt werden. 

    Unser Ziel in dieser Woche ist es, die politischen Kämpfe um das Erbe der Kommune nachzuvollziehen, die ideologischen Linien zwischen Revolution und Reform deutlich zu machen und ihre Aktualität für heutige Debatten kritisch zu prüfen. 

    Grundkurs/Erweiterungskurs: 

    • Michail Bakunin: Die Pariser Kommune und die Idee des Staates. In: Wohlstand für Alle, 2. Jahrgang, Nr. 6, 1909. https://www.anarchismus.at/anarchistische-klassiker/michail-bakunin/6717-bakunin-die-pariser-kommune-und-die-idee-des-staates (zuletzt aufgerufen am 01.09.2025), S. 1 – 18 
    • Leo Trotzki: Terrorismus und Kommunismus (Anti-Kautsky). hrsg. vom Westeuropäischen Sekretariat der Kommunistischen Internationale, 1920. In: Max Stirner Archiv, Leipzig, 2023. http://www.max-stirner-archiv-leipzig.de/dokumente/TrotzkiAnti-Kautsky.pdf (zuletzt aufgerufen am 06.09.2025), S. 35 – 46 (Kapitel Die Kommune von Paris und Sowjetrussland
    • Karl Kautsky: Von der Demokratie zur Staatssklaverei, Verlagsgenossenschaft Freiheit, Berlin, 1921. https://www.marxists.org/deutsch/archiv/kautsky/1921/sklaverei/4-diktatur.htm (zuletzt aufgerufen am 06.09.2025), S. 1 – 39 (Kapitel Die Diktatur
    • Karl-Heinz Röder: Die Formel von der ‚sozialen Demokratie‘. Verlag Marxistische Blätter GmbH, Frankfurt am Main. hrsg. Manfred Buhr, In: Zur Kritik der bürgerlichen Ideologie. Nr. 58, 1975. S. 64 – 79 (Kapitel 3. Wie Friedrich Engels in einen Wegbereiter der ‚sozialen Demokratie‘ verwandelt werden soll
    • Julius Gavroche: The Paris Commune (An interview with Antonio Negri by Niccolò Cuppini). https://autonomies.org/2021/04/the-paris-commune-antonio-negri/ (zuletzt aufgerufen am 06.09.2025), S. 1 – 12 

    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Modul 4 – Der Kampf um eine revolutionäre Massenpartei

    Modul 4 – Der Kampf um eine revolutionäre Massenpartei

    In der Phase von 1849 bis 1871 wurden wichtige Grundlagen der revolutionären Arbeiterbewegung in Deutschland gelegt, die es in den darauffolgenden Jahren ermöglichten, dass die ersten großen Massenorganisationen und politischen Erfolge der Arbeiterbewegung in Deutschland erzielt wurden. Auch die I. Internationale und damit der Beginn der internationalen Arbeiterbewegung entstanden in dieser Zeit. Die ideologischen Auseinandersetzungen, die von Marx und Engels stark vorangetrieben wurden, waren entscheidend, um zu einer eigenständigen wissenschaftlichen Weltanschauung des Proletariats zu gelangen.

    Juni 2025

    08.06.2025 – 05.07.2025

    Vorlesung: 13.06.2025

    Modulbeschreibung

    Nach der verlorenen Revolution von 1848 begann eine Phase der Repression und Verfolgung von Demokraten, Kommunisten und Arbeitern. Gleichzeitig kam es zu einem Aufschwung des Kapitalismus, zahlreichen gewerkschaftlichen Kämpfen, Streiks, von Arbeitern gebildeten Vereinen, Sozial- und Krankenkassen sowie zu einer weiteren Organisierung der Arbeiterklasse.

    Die wichtigste Herausforderung in dieser Phase war die Schaffung eines einheitlichen Nationalstaats in Deutschland und einer Massenpartei des Proletariats, die unabhängig von der Bourgeoisie politisch kämpfen konnte. Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) durch Ferdinand Lassalle war ein wichtiger Meilenstein, da damit die Arbeiter über eine von der liberalen Bourgeoisie unabhängige Organisation verfügten. Lassalle erkannte jedoch nicht die Rolle des Proletariats und strebte an, über den preußischen Staat zum Sozialismus zu gelangen.

    Marx und Engels leisteten große Anstrengungen zur Herausbildung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der I. Internationale, wodurch die revolutionäre Arbeiterbewegung gestärkt wurde. Wichtige Führungspersönlichkeiten wie Wilhelm Liebknecht und August Bebel traten hervor. Die Werke von Marx und Engels, insbesondere die „Kritik der Politischen Ökonomie“ und der erste Band des „Kapitals“ (wird im extra Modul genauer behandelt), hatten großen Einfluss auf die Formierung dieser Bewegung und Persönlichkeiten und trugen zur Linksentwicklung des ADAV bei.

    Diese Phase endete mit dem deutsch-französischen Krieg 1871 und der Gründung des Deutschen Reichs. Die Abschaffung der staatlichen Zersplitterung war zwar ein Fortschritt, geschah jedoch auf Grundlage des preußischen Staates und der Monarchie, was eine reaktionäre Form der Nationalstaatsgründung darstellt. Dennoch spielte die Arbeiterbewegung unter Liebknecht und Bebel eine zentrale Rolle für den Internationalismus des deutschen Proletariats und den Kampf um eine demokratische Einigung.

    In der Phase von 1849 bis 1871 wurden wichtige Grundlagen der revolutionären Arbeiterbewegung in Deutschland gelegt, die es in den darauffolgenden Jahren ermöglichten, dass die ersten großen Massenorganisationen und politischen Erfolge der Arbeiterbewegung in Deutschland erzielt wurden. Auch die I. Internationale und damit der Beginn der internationalen Arbeiterbewegung entstanden in dieser Zeit. Die ideologischen Auseinandersetzungen, die von Marx und Engels stark vorangetrieben wurden, waren entscheidend, um zu einer eigenständigen wissenschaftlichen Weltanschauung des Proletariats zu gelangen.

    Vorlesung

    Vorlesung: 13.06.2025

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    Literatur

    Woche 1: Die Lehren aus der Konterrevolution – wie weiter?

    Grundkurs

    Autorenkollektiv (1966): Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED (Hg.). Dietz Verlag, Berlin: S.171-197.

    Zusatz

    Engels, Friedrich (1885): Zur Geschichte des Bundes der Kommunisten, in: Marx, Karl/Engels, Friedrich (Hg.), Werke, Band 21. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 206-224 (insbesondere S. 220-224)

    Engels, Friedrich (1852): Der Kommunisten-Prozeß zu Köln, in: Marx, Karl/Engels, Friedrich (Hg.), Werke, Band 8. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 398-404.

    Woche 2: Grundstein des Internationalismus -Die Gründung der Internationalen Arbeiterassoziation (IAA) 1864

    Grundkurs

    Marx, Karl (1864): Inauguraladresse der Internationalen Arbeiter-Assoziation, in: Marx, Karl/Engels, Friedrich (Hg.), Werke, Band 21. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 5-13.

    Provisorische Statuten der Internationale Arbeiter-Assoziation, in: Marx, Karl/ Engels, Friedrich (Hg.), Werke, Band 21. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 14-16.

    Zusatz

    Marx, Karl & Engels, Friedrich (1873): Ein Komplott gegen die Internationale Arbeiterassoziation, in: Marx, Karl/Engels, Friedrich (Hg.), Werke, Band 18. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 331-346.

    Woche 3: Die Grundlagen des Lassalleanismus

    Grundkurs

    Lassalle, Ferdinand (1863): Offenes Antwortschreiben. In: Bernstein, Eduard: Ferdinand Lassalle. Gesammelte Reden und Schriften, Bd. 2. Berlin: Paul Cassirer: S. 41–47, 57–64, 68–81, 87–92.

    Lassalle, Ferdinand (1862): Arbeiterprogramm (Auszüge). In: Bernstein, Eduard: Ferdinand Lassalle. Gesammelte Reden und Schriften, Bd. 1. Berlin: Paul Cassirer: S. 170—174, 185–202.

    Zusatz

    Autorenkollektiv (1966): Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Bd. 1. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED (Hg.). Berlin: Dietz Verlag: S. 197–247.

    Marx, Karl (1864): Inauguraladresse der Internationalen Arbeiterassoziation. In: Marx/Engels: Werke, Bd. 16. Berlin: Dietz-Verlag: S. 11–13 (zu Produktionsgenosschenschaften/Arbeiterinitiativen).

    Woche 4: Die Probleme des Lassalleanismus und die fortschrittliche deutsche Sozialdemokratie

    Grundkurs

    SDAP (1869): Eisenacher Programm. In: Bebel, August (1983): Ausgewählte Reden und Schriften, Bd. 6 (Aus meinem Leben). Berlin: Dietz Verlag: S. 245–249.

    SAP (1875): Gothaer Programm. In: Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern, Bd. 4:S. 1–3.

    Engels, Friedrich (1875): Brief an Bebel. In: Marx/Engels: Werke, Bd. 19. Berlin: Dietz Verlag: S. 3–9.

    Marx, Karl (1875): Kritik des Gothaer Programms. In: Marx/Engels: Werke, Bd. 19. Berlin: Dietz Verlag: S. 13–32.

    Zusatz

    Autorenkollektiv (1966): Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Bd. 1. Institut für Mar-xismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED (Hg.). Berlin: Dietz Verlag: S. 258–289.

    Engels, Friedrich (1865): Die preußische Militärfrage und die deutsche Arbeiterpartei. In: Marx/Engels: Werke, Bd. 16. Berlin: Dietz-Verlag: S. 66–78 (Abschnitt III).

    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Modul 5 – Das Kapital

    Modul 5 – Das Kapital

    Modul 5 – Das Kapital

    In Auseinandersetzung mit bürgerlichen und opportunistischen Kräften, die nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 wieder großen Einfluss auf die Arbeiterbewegung erlangt haben, widmet Marx seine Tätigkeit der Ausarbeitung einer ökonomischen Theorie des Kapitalismus, die der Arbeiterklasse als Werkzeug im Klassenkampf dienen soll. Das vorläufige Ergebnis seiner Arbeit stellt 1867 die Veröffentlichung des ersten Bands des Kapitals dar.

    Von Beginn an gibt es verschiedene Interpretationen und Versuche der Umdeutung des „Kapitals“. Insbesondere der revolutionäre Gehalt der Arbeitswerttheorie wird immer wieder angegriffen. Die Auseinandersetzung um die Lesart des Kapitals hält bis heute an.

    Juli 2025

    06.07.2025 – 10.08.2025

    Vorlesung 1: 06.07.2025
    Vorlesung 2: 20.07.2025

    Modulbeschreibung

    Das Hauptwerk von Karl Marx übt einen starken Einfluss auf die Arbeiterbewegung aus und legt ihr ein wichtiges Instrument in die Hände, da es den Mechanismus der kapitalistischen Ausbeutung aufdeckt und dadurch ermöglicht, jede Rechtfertigung oder Verschleierung dieser Ausbeutung zu bekämpfen.

    Marx enthüllt im „Kapital“ die Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Produktionsweise und zeigt, dass sie sich in unlösbare Widersprüche verstrickt, die sich in massiven Krisen und der Notwendigkeit der verstärkten Ausbeutung manifestieren. Das Werk enthält sowohl theoretische Aspekte als auch historische Analysen, die untrennbar miteinander verbunden sind.

    In „Das Kapital“ fließen verschiedene Schriften von Marx zu einer umfassenden wissenschaftlichen Erklärung des Kapitalismus zusammen. Bereits während der Revolution von 1848/49 veröffentlicht Marx die Schrift „Lohnarbeit und Kapital“, in der er zum ersten Mal die Grundlage der Klassenherrschaft der Bourgeoisie erklärt. Das Verständnis der Arbeiter über ihre Lage in der Gesellschaft und im Produktionsprozess ist entscheidend, um den Bruch mit den opportunistischen bürgerlichen Kräften voranzutreiben und die Schaffung einer eigenständigen Partei des Proletariats zu fördern. Dies wird umso dringlicher, als mit der rasanten Entwicklung des Kapitalismus in den 50er Jahren das Proletariat sowie seine gewerkschaftliche Organisierung und seine Arbeitskämpfe eine immer zentralere Bedeutung gewinnen.

    In ständiger Auseinandersetzung mit bürgerlichen und opportunistischen Kräften, die nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 wieder großen Einfluss auf die Arbeiterbewegung erlangt haben, widmet Marx seine Haupttätigkeit der Ausarbeitung einer ökonomischen Theorie des Kapitalismus, die der Arbeiterklasse als Werkzeug im Klassenkampf dienen soll. Das vorläufige Ergebnis seiner Arbeit stellt 1867 die Veröffentlichung des ersten Bands des Kapitals dar. Ein zweiter und dritter Band sollen nach seinem Tod folgen.

    Die erste Hälfte des Moduls wird sich mit den wichtigsten Erkenntnissen aus dem „Kapital“ befassen, insbesondere damit, wie die Ausbeutung der Arbeiter funktioniert – die Mehrwerttheorie und das Gesetz der kapitalistischen Akkumulation. Wir wollen einen Blick auf Marx‘ Analyse der Entwicklung des Kapitalismus werfen- von der Manufaktur bis zur immer stärkeren Konzentration und Zentralisation des Kapitals in Riesenbetrieben. Im zweiten Teil werden wir den revolutionären Gehalt des Werks aus seiner Entstehungsgeschichte nachvollziehen, denn der Sieg der Arbeiterklasse über ihre Ausbeuter war die Motivation von Marx für die umfangreiche Analyse des Ausbeutersystems.

    Die Module sollen die Möglichkeit geben, die wichtigsten Erkenntnisse des Werks zu verstehen, ergänzt durch Sekundärliteratur.

    Von Beginn an gibt es verschiedene Interpretationen und auch Versuche der Umdeutung des „Kapitals“, insbesondere der revolutionäre Gehalt der Arbeitswerttheorie wird immer wieder angegriffen. Andere versuchen, aus den von Marx durch konkrete historische Untersuchungen entwickelten Begriffen ein abstraktes System zu erschaffen, das keinen historischen Bezug hat und diesen sogar ablehnt. Wieder andere streben danach, den revolutionären Inhalt zu entkernen und die Grundlage für den Reformismus zu legen. Die Auseinandersetzung um die Lesart des Kapitals hält bis heute an.

    Im zweiten Teil des Moduls werfen wir einen groben Blick auf die wichtigsten Auseinandersetzungen um die Arbeitswerttheorie und andere zentrale theoretische Erkenntnisse des Kapitals, bis hin zu der in „antideutschen“ Kreisen verbreiteten „Wertkritik“.

    Vorlesung

    Hier verlinken wir die Vorlesungen, sobald sie bei YouTube online ist.

    Hier verlinken wir die Skripte zu den Vorlesungen, sobald diese gehalten wurden.

    Vorlesung 1: 06.07.2025

    Vorlesung 2: 20.07.2025

    Literatur

    Woche 1: Ware und Arbeit

    Grundkurs

    Marx: „Das Kapital“; Erstes Buch, Erster Abschnitt, Ware und Geld; S. 49-62.

    Lehrbuch Politische Ökonomie, Kapitel 5; S. 63-79.

    Zusatz

    Marx: „Das Kapital“; Erstes Buch, Nachwort zur zweiten Auflage, S. 18-31.

    Woche 2: Die Verwandlung von Geld in Kapital

    Grundkurs

    Marx: „Das Kapital“; Erstes Buch, Zweiter Abschnitt, Viertes Kapitel, Punkt 1; Die allgemeine Formel des Kapitals; S.161-170.

    Marx: „Das Kapital“; Erstes Buch, Zweiter Abschnitt, Viertes Kapitel, Punkt 3; Kauf und Verkauf der Arbeitskraft; S.181-191.

    Lehrbuch Politische Ökonomie, Kapitel 8; S. 103-119.

    Zusatz

    Lohnarbeit und Kapital; Einleitung von Engels; S. 593-599.

    Woche 3: Mehrwert und Arbeitstag

    Grundkurs

    Marx: „Das Kapital“; Erstes Buch, Dritter Abschnitt, Fünftes Kapitel, Punkt 2; Verwertungsprozess; S.200-214.

    Marx: „Das Kapital“; Erstes Buch, Dritter Abschnitt, Achtes Kapitel, Punkt 1; Die Grenzen des Arbeitstags; S.245-249.

    Lehrbuch Politische Ökonomie, Kapitel 9; S. 120-135.

    Zusatz

    Marx: „Das Kapital“; Erstes Buch, Dritter Abschnitt, Zehntes Kapitel; S.331-340.

    Woche 4: Akkummulation des Kapitals

    Grundkurs

    Marx: „Das Kapital“; Erstes Buch, Siebenter Abschnitt, Dreiundzwangzigstes Kapitel, Punkt 4; Das allgemeine Gesetz der kap. Akkumulation; S.670-677.

    Marx: „Das Kapital“, Erstes Buch, SiebenterAbschnitt, Dreiundzwangzigstes Kapitel, Punkt 7; Die historische Tendenz der Akkumulation; S. 789-791.

    Lehrbuch Politische Ökonomie, Kapitel 10; S. 135-149.

    Woche 5: Wirtschaftskrisen und Nationaleinkommen
    und Kautskys Vorwort

    Grundkurs

    Lehrbuch Politische Ökonomie, Kapitel 16 und 17; S. 207-226.

    Zusatz

    Kautsky: Vorwort zur Volksausgabe des „Kapitals“, S. IX-XXXI.

    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Modul 3 – Revolution und Konterrevolution

    Modul 3 – Revolution und Konterrevolution

    Modul 3 – Revolution und Konterrevolution

    Ganz Europa wird von einer Welle revolutionärer Erhebungen erfasst, beginnend im Februar 1848 in Paris. Für die Kommunisten stellt sich die Frage, ob sie innerhalb der Arbeiterklasse darauf hinwirken sollen, dass diese an der Revolution der Bourgeoisie für bürgerliche Freiheiten und Rechte vorantreibt oder ob sie sich für einen eigenen politisch und organisatorisch unabhängigen Pol einsetzen, der die Befreiung der Arbeiterklasse in den Mittelpunkt der Forderungen stellt.

    Wie sollten sich die Arbeiter zu fortschrittlichen politischen Bewegungen verhalten, bei denen sie selbst nicht die Führung innehaben? Was bedeutet es, einen Aufstand erfolgreich zu Ende zu bringen, und was sind die unmittelbaren Aufgaben einer Revolutionsregierung?

    Mai 2025

    11.05.2025 – 07.06.2025

    Vorlesung: 11.05.2025

    Modulbeschreibung

    Ganz Europa wird von einer Welle revolutionärer Erhebungen erfasst, beginnend im Februar 1848 in Paris. Für die Kommunisten stellt sich die Frage, ob sie innerhalb der Arbeiterklasse darauf hinwirken sollen, dass diese an der Revolution der Bourgeoisie für bürgerliche Freiheiten und Rechte teilnimmt und diese vorantreibt, oder ob sie sich für einen eigenen politisch und organisatorisch unabhängigen Pol einsetzen, der die Befreiung der Arbeiterklasse in den Mittelpunkt der Forderungen stellt. Marx und Engels setzen sich für die erstere Position ein und legen ihre Analyse und Programmatik ausführlich, unter anderem im Manifest der Kommunistischen Partei und in den 17 Forderungen des Bundes der Kommunisten, dar.

    Bereits nach wenigen Wochen, und endgültig 1849, setzt sich die feudale Reaktion mit ihrer Hauptstütze Preußen gegen die revolutionäre Erhebung durch, da die Bourgeoisie ihrer Führungsrolle in den Kämpfen nicht gerecht wird und sich stattdessen in den entscheidenden Momenten zögerlich und kompromissbereit gegenüber den Fürsten und Königen zeigt. Die deutschen Volksmassen müssen einen hohen Preis für die Niederlage zahlen, während die deutsche Bourgeoisie vorerst am Katzentisch der Geschichte bleibt.

    In dieser Phase der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung ist die Frage nach den richtigen Forderungen und Bündnispartnern in einer Zeit der Schwäche und Unterentwicklung des Proletariats von praktischer Bedeutung. Wir wollen lernen, wie in dieser zugespitzten Situation für die eine oder andere Richtung der Arbeiterklasse und der Kommunisten in der Revolution argumentiert wurde und wie die Entscheidungen im Nachgang bewertet wurden. Es geht dabei um die objektiven und subjektiven Bedingungen für eine Revolution. Diese Phase ist besonders relevant für Fragen wie: Wie sollten sich die Arbeiter zu fortschrittlichen politischen Bewegungen verhalten, bei denen sie selbst nicht die Führung innehaben? Wie ist das Verhältnis von parlamentarischem und außerparlamentarischem Kampf zu verstehen? Was bedeutet es, einen Aufstand erfolgreich zu Ende zu bringen, und was sind die unmittelbaren Aufgaben einer Revolutionsregierung? Marx und Engels reflektieren umfassend die Lehren aus den gescheiterten Revolutionen in Deutschland und Frankreich. Schlüsselwerke in diesem Kontext sind Engels‘ „Revolution und Konterrevolution“ und Marx‘ „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“. Die Erfahrungen aus diesen beiden Ländern bilden im weiteren Verlauf der Geschichte der Arbeiterbewegung das Fundament für die Revolutionstheorie.

    Vorlesung

    Vorlesung: 11.05.2025

    Hier verlinken wir das Skript zur Vorlesung, sobald die Vorlesung gehalten wurde.

    Literatur

    Woche 1: Die Lage der Klassen 1848 in Deutschland und die Forderungen der Kommunisten bei Ausbruch der Revolution

    Grundkurs

    Autorenkollektiv (1966):Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED (Hg.). Dietz Verlag, Berlin: S. 85-106.

    Marx, Karl/Engels, Friedrich(1848):Forderungen der kommunistischen Partei in Deutschland, in: Marx, Karl/Engels, Friedrich (Hg.), Werke, Band 5. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 3-5.

    Zusatz

    Engels, Friedrich(1847):Der Status Quo in Deutschland, in: Marx, Karl/Engels,Friedrich (Hg.), Werke, Band 4.Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 40-57.

    Woche 2: Die Organisierung der Arbeiterklasse und (inter-)nationale Fragen

    Grundkurs

    Autorenkollektiv (1966): Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED (Hg.). Dietz Verlag,Berlin: S. 107-131.

    Zusatz

    Marx, Karl/ Engels,Friedrich(1850):Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom März 1850, in: Marx, Karl/ Engels,Friedrich(Hg.), Werke, Band 7. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 244-254.

    Woche 3: „Der Achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ und Bonapartismus

    Grundkurs

    Marx, Karl (1852): Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, in: Marx, Karl/Engels,Friedrich, Werke, Band 8. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 111-207.

    Woche 4: Abwehrkämpfe und Konterrevolution

    Grundkurs

    Autorenkollektiv(1966): Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED (Hg.). Dietz Verlag, Berlin: S. 131-168.

    Zusatz

    Engels,Friedrich(1895): Einleitung zur Ausgabe 1895 von„Die Klassenkämpfe in Frank-reich 1848 bis 1850″, in: Marx, Karl/Engels,Friedrich, Werke, Band 7. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 511-527.

    Marx, Karl (1849): Die standrechtliche Beseitigung der „Neuen Rheinischen Zeitung“, in: Marx, Karl/Engels, Friedrich, Werke, Band 7. Dietz Verlag, Berlin, 1959: S. 503-506. [Leitartikel von Karl Marx aus der letzten Ausgabe der Neuen Rheinischen Zeitung nachdem 16. Mai 1849 übermittelten, faktischen Verbot der Zeitung durch die preußischen Behörden.]

    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.

  • Modul 2 – Entstehung des deutschen Kapitalismus und der deutschen Arbeiterbewegung

    Modul 2 – Entstehung des deutschen Kapitalismus und der deutschen Arbeiterbewegung

    Modul 2 – Entstehung des deutschen Kapitalismus und der deutschen Arbeiterbewegung

    Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Kapitalismus in Deutschland sehr schnell. Das Proletariat führt in Deutschland seine ersten Kämpfe – die Weberaufstände. Damit kommt die Frage nach der weltgeschichtlichen Aufgabe, der Organisierung des Proletariats und dem Verhältnis zum in Deutschland entstehnden bürgerlichen Staat auf. Die Auseinandersetzung verläuft durch den Bund der Gerechten – später den Bund der Kommunisten. Sie gipfelt in einem Programm, das Marx und Engels verfassen: dem Kommunistischen Manifest.

    April 2025

    30.03.2025 – 10.05.2025

    Vorlesung: 30.03.2025

    Modulbeschreibung

    Dieses Modul beschäftigt sich mit der Entstehung des Kapitalismus in Deutschland. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Kapitalismus in Deutschland sehr schnell. Doch seine Entwicklung wird durch zwei wesentliche Faktoren gehemmt: die Zersplitterung der Wirtschaft in kleine Handwerks- und Hausbetriebe, sowie die Zersplitterung des Wirtschaftsraums durch die Existenz zahlloser Fürstentümer. Gleichzeitig leiden die Bauern immer noch unter der alten Abordnung des Feudaladels, während die Arbeiterklasse zusätzlich zu feudalen Hemmnissen bereits die Ausbeutung der Bourgeoisie ertragen muss.  Die Phase des Übergangs entfaltet neue Klassengegensätze – sowohl zwischen dem feudalen Junkertum, den Bauern und Handwerkern, der jungen Bourgeoise und dem Proletariat. Das Proletariat führt in Deutschland seine ersten Kämpfe – die Weberaufstände. Diese politische Situation in Deutschland stellt die Frage nach der Natur des Proletariats und seiner weltgeschichtlichen Aufgabe in den Mittelpunkt.

    Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die Frage nach einer programmatischen Begründung der weltpolitischen Aufgaben des Proletariats. Eine zentrale Rolle spielt dabei in Deutschland der Übergang zu einem bürgerlichen Staat und die Frage, wie dieser erreicht werden kann. In diesem Zusammenhang ist unter anderem Marx‘ Schrift „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“ zu betrachten. Marx und Engels setzen sich vehement dafür ein, das Proletariat als das handelnde und politische Subjekt zu begreifen – im Gegensatz zu den Vorstellungen, dass die Ideen bürgerlicher Intellektueller und ihre Kritik an den bestehenden Verhältnissen ohne revolutionäre politische Gewalt neue materielle Verhältnisse schaffen können. In dieser Auseinandersetzung verfassen Marx und Engels zahlreiche Abhandlungen gegen die sogenannten Junghegelianer, darunter ihre gemeinsame Schrift „Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik“. Auch ihre Manuskripte für eine geplante Vierteljahresschrift, die später als „Die deutsche Ideologie“ bekannt werden, gehören zu den bedeutendsten Arbeiten dieser Zeit. Darüber hinaus fällt in diese Periode Engels‘ berühmte empirische Studie „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“. Auf politischer Ebene geht es um die Frage der Organisierung des Proletariats. Die Auseinandersetzung verläuft durch den Bund der Gerechten – später den Bund der Kommunisten. Sie gipfelt in einem Programm, das Marx und Engels verfassen: dem Kommunistischen Manifest.

    Vorlesung

    Vorlesung: 30.03.2025

    Hier verlinken wir das Skript zur Vorlesung, sobald die Vorlesung gehalten wurde.

    Literatur

    Woche 1: Der Kapitalismus in Deutschland

    Grundkurs

    Franz Mehring: Deutsche Geschichte vom Ausgang des Mittelalters, Berlin: Dietz Verlag 1952.
    Die Französische Revolution und ihre Folgen (Französische Revolution
    bis das restaurierte Deutschland), 101-129.

    Institut für Marxismus Leninismus beim ZK der SED: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Berlin: Dietz Verlag 1966.
    Die Anfänge der selbstständige deutschen Arbeiterbewegung S. 28-42.

    Zusatz

    Georg Lukacs: Goethe und seine Zeit (Vorwort)

    Woche 2: Die Begründung des Wissenschaftlichen Kommunismus

    Grundkurs

    Karl Marx, Friedrich Engels (1848): Das Manifest der Kommunistischen Partei. (MEW Bd. 4) S. 459- 482. Kapitel 1 und 2: Bourgeois und Proletarier, sowie Proletarier und Kommunisten, S. 459 – 482.

    Institut für Marxismus- Leninismus beim ZK der SED: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Berlin: Dietz Verlag 1966.
    Die Begründung des wissenschaftlichen Kommunismus durch Karl Marx und Friedrich Engels. Die Schaffung der ersten revolutionären Partei der Arbeiter klasse. Das „Manifest der Kommunistischen Partei“ (1844 bis 1848) S.42- 66.

    Zusatz

    Hermann Duncker: Das Manifest der Kommunistischen Partei. Das wissenschaftliche Programm der internationalen Arbeiterbewegung, Dietz Verlag: Berlin 1974.

    Woche 3: Die kommunistische Bewegung

    Grundkurs

    Karl Marx, Friedrich Engels (1848): Das Manifest der Kommunistischen Partei. (MEW Bd. 4). Kapitel 3 und 4: Sozialistische und kommunistische Literatur, sowie Stellung der Kommunisten,S. 482-493.

    Institut für ML beim ZK der SED: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Berlin: Dietz Verlag 1966.Die Begründung des wissenschaftlichen Kommunismus durch Karl Marx und Friedrich Engels. Die Schaffung der ersten revolutionären Partei der Arbeiterklasse. Das „Manifest der Kommunistischen Partei“ (1844 bis 1848) S.66-84.

    Zusatz

    Hermann Duncker: Das Manifest der Kommunistischen Partei. Das wissenschaftliche Programm der internationalen Arbeiterbewegung, Dietz Verlag: Berlin 1974.

    Woche 4: Gegen den kleinbürgerlichen Sozialismus

    Grundkurs

    Karl Marx: Das Elend der Philosophie. Antwort auf Proudhons „Philosophie des Elends“ (MEW Bd.4), Berlin: Dietz Verlag.Kapitel Metaphysik in der politischen Ökonomie, 1. Die Methode und 5. Strikes und Arbeiterkoalition, S. 125-144; 175-182.

    Zur Einordnung unserer Quellen empfehlen wir, den Hintergrundtext „Zur Literatur des Studiengangs“ zu lesen.